Donnerstag, 27. Oktober 2016

Monika Peetz: Die Dienstagsfrauen

- Lesen mir Mira.

Buchdaten

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: KiWi-Taschenbuch
Erschienen am: 24. November 2011
ISBN-13: 978-3462043757

Ich habe schon ganz lange nicht mehr einen Roman abgebrochen, aber ausgerechnet beim Lesen mit Mirella ist es jetzt geschehen. Gemeinsam haben wir beschlossen unsere kostbare Zeit mit guter Literatur zu verbringen - frei nach dem Motto: Das Leben ist zu kurz, um schlechte Bücher zu lesen.

Worum geht es?

5 Frauen haben sich vor 15 Jahren in einem Französischkurs kennengelernt. Die inzwischen erfolgreiche Strafanwältin Caroline, glücklich (?) verheiratet mit Kindern, die vierfache Mutter Eva, die ihre Karriere als Ärztin der Familie  geopfert hat, die quirlige und lebenslustige Kiki, die Designerin, die immer noch auf den großen Durchbruch wartet, die versnobte Estelle, die reich geheiratet hat, und schließlich die sensible Judith, frisch verwitwet - die einzige übrigens, der man Sympathie entgegenbringen kann.

Jeden Dienstag treffen sie sich im Le Jardin und das seit 15 Jahren. Nach dem Tod Arnes, Judiths Mann, findet diese ein Tagebuch, in dem er seine Erlebnisse auf dem Jakobsweg schildert - allerdings ist er aufgrund seiner fortschreitenden Krebserkrankung auf einem Nebenweg gepilgert, der nach Lourdes führt.
Spätestens bei den Vorbereitungen und der ersten Etappe nehmen die klischeehaften Darstellungen Überhand. Wenn Evas Aufbruch geschildert wird - sie hat für 12 Tage vorkocht, überall Klebezettel verteilt, einen mehrseitigen "Fahrplan" geschrieben, frage ich mich unwillkürlich, ob die Autorin so übertreiben muss. Sicherlich gibt es Frauen, die sich für ihre Familie aufopfern, ihre Karriere aufgeben, aber die oberflächliche Darstellung dieser Situation ist unerträglich.
Wenn dann noch Estelle ihren persönlichen "Einkäufer" bittet, ihr ein Wanderoutfit zusammenzustellen und er ihr einen speziellen Roll (!)koffer kreiert - hatte ich schon keine Lust mehr weiterzulesen...bis Seite 150 habe ich trotz allem durchgehalten, Mirella war noch tapferer. Sie hat die Beziehung unter den Frauen in ihrem Blogbeitrag sehr gut dargestellt, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Schade - ich hatte mir mehr von dem Roman versprochen...beim nächsten Lesen mit Mirella wird es besser werden, da bin ich sicher!